Durch mündliche Überlieferungen ist bekannt, dass bereits in den 30er Jahren und später in den 50ern vereinzelt fastnächtliche Veranstaltungen in Ittersbach stattgefunden haben. Bis in die frühen 80er Jahre hinein wurden besonders vom Musikverein Ittersbach in unregelmäßigen Abständen kleine, meist spontane Umzüge durchgeführt.

Im Jahre 1982 entstand die Idee, eine Fastnachtsgruppe mit Maskenträgern ins Leben zu rufen, um dadurch die Fasnet in Ittersbach neu zu beleben. Schnell wurden einige Fastnachtsbegeisterte gefunden, ein Häs entworfen und Masken in Eigenregie gefertigt, so dass bereits 1983 ein erster Umzug mit der neugegründeten Hexengruppe durchgeführt werden konnte. Dabei wurde erstmals der Hexentanz unter den Klängen des Ittersbacher Narrenmarsches aufgeführt. Dies entfachte so große Begeisterung und hegte bei vielen den Wunsch, hier mitwirken zu dürfen, so dass weitere Masken und Kostüme erforderlich waren. Schon am 11.11.1983 konnten zwei neugeschaffene Figuren, das "Jaköble" und das "Stöckmädle" vorgestellt werden. 1984 nahm die Ittersbacher Fastnacht immer konkretere Formen an, und beim ersten Rathaussturm am Schmutzigen Donnerstag und dem 2. Umzug am Fastnachtssonntag war die Resonanz in der Bevölkerung geradezu überwältigend.

Im April 1984 wurde dann die Narrenzunft Ittersbach als eingetragener Verein aus der Taufe gehoben. Die Narrenzunft hat sich zum Ziel gesetzt, eine traditionelle Fastnacht im schwäbisch-alemannischen Stil zu pflegen. Mit dem 1. Zunftball kam dann im Jahre 1985 ein weiterer Höhepunkt in dem noch jungen Fasnetsgeschehen hinzu. Durch immer häufigere Teilnahmen der Narrenzunft an auswärtigen Umzügen, und nicht zuletzt durch die Unterstützung der örtlichen Vereine, konnte die Ittersbacher Fasnet stetig weiterentwickelt und ausgebaut werden, so dass Ittersbach als kleine Fasnetshochburg bekannt wurde.

Anlässlich des 11-jährigen Jubiläums der Narrenzunft fand im Jahre 1995 ein großes Narrentreffen statt, zu dem zahlreiche Zünfte aus dem gesamten schwäbisch-alemannischen Raum begrüßt werden konnten. Das am 11.11.1998 der Öffentlichkeit vorgestellte, völlig neugestaltete "Stöckmädleskostüm" hat zu einem weiteren Zuwachs an Maskenträgern geführt. Mit großem Interesse wurde die vom SWR4 Badenradio ausgestrahlte Livesendung am Schmutzigen Donnerstag 1999 verfolgt, bei der die Aktivitäten der Narrenzunft und insbesondere das schon zur Tradition gewordene Kartoffelsingen einem breiten Publikum vorgestellt wurden.

Die Narrenzunft Ittersbach, die mit ihren 3 Maskengruppen stets gemeinsam auftritt, hat zur Zeit ca.100 Maskenträger, davon sind etwa ein Drittel Kinder und Jugendliche. Neben den Fastnachtsaktivitäten führt die Narrenzunft jeweils am 1. Mai ein Feschdle durch und beteiligt sich an dem alle 2 Jahre stattfindenden Staßenfest. Durch die Besuche der in der näheren Umgebung gelegenen Altenheime und durch die Unterstützung eines jährlich stattfindenden Festes zu Gunsten der "Kinderkrebshilfe" ist die Narrenzunft auch im sozialen Bereich tätig.

Gugguggsgugga der Narrenzunft Ittersbach

Erste Bestrebungen eine Guggenmusik zu gründen gehen in die 1990er Jahre zurück. Auch ein erneuter Anlauf zu Beginn des neuen Jahrtausends führte noch nicht zum Ziel. Im März 2010 war es dann endlich soweit. Eine kleine Gruppe interessierter fand sich zusammen und gründete eine Guggenmusik als weitere Gruppe innerhalb der Narrenzunft.

Schnell war der Name „Gugguggsgugga“ gefunden. „Guggugg“ stellt den Ortsnecknamen von Ittersbach dar und ist eine dem hiesigen Dialekt entnommene Bezeichnung für „Kuckuck“.

Der Überlieferung nach geht der Name auf einen fehlgeschlagenen Versuch der Ittersbacher Bürger zurück einen Kuckuck zu fangen.

Nachdem grundlegende Punkte geklärt waren ging man unverzüglich daran sich Instrumente zu beschaffen, so dass schon im Mai 2010 mit der Probentätigkeit begonnen werden konnte.

Bereits im Februar 2011 trat die neue Guggenmusik beim Narrenbaumstellen der Narrenzunft zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung. Weitere Auftritte am Schmutzigen Donnerstag und auf dem Rathausplatz beim Narrentreiben nach dem Ittersbacher Umzug folgten.

2012 sorgte ein erstmaliger Bühnenauftritt bei der Ittersbacher Zunftnacht für einen weiteren Höhepunkt in der noch jungen Geschichte. Die Teilnahme am Ittersbacher Fasnachtsumzug im Jahre 2013 und ein Auftritt außerhalb der Ortsgrenze noch im selben Jahr sind als zusätzliche Meilensteine zu nennen.

Inzwischen ist die Guggenmusik an allen zunfteigenen Veranstaltungen vertreten und aus der Ittersbacher Fasnacht nicht mehr wegzudenken. Darüber hinaus beteiligen sich die Gugguggsgugga gemeinsam mit den Maskenträgern der Narrenzunft bei zahlreichen Umzügen in der näheren und weiteren Umgebung und nehmen Termine auch außerhalb der Fasnachtssaison (z.B. bei Straßenfesten usw.) war.

Pünktlich zum 33 jährigen Jubiläum der Narrenzunft Ittersbach hat sich die Guggenmusik in ihrem neuen Häs präsentiert.
© by NZ Ittersbach